
Das menschliche Auge ist ein hochkomplexes Sinnesorgan. Es nimmt Lichtreize aus der Umgebung auf, indem das einfallende Licht durch Linse und Hornhaut gebündelt und auf die Netzhaut im hinteren Teil des Augapfels projiziert wird. Auf dieser lichtempfindlichen Schicht befinden sich spezialisierte Sinneszellen: Zäpfchen für das Farbsehen bei Tag und Stäbchen für das Sehen in der Dämmerung. Die erzeugten Signale werden über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet, wo ein vollständiges Bild unserer Umwelt entsteht.
Was ist der blinde Fleck?
An einer bestimmten Stelle auf der Netzhaut befindet sich die sogenannte Papille (Papilla nervi optici) – die Austrittsstelle des Sehnervs aus dem Auge. An dieser Struktur gibt es keine Sinneszellen, weshalb dieser Bereich blind für Lichtreize ist. Diese Lücke in der Lichtwahrnehmung wird als blinder Fleck oder Mariotte-Fleck bezeichnet:
- Lage im Gesichtsfeld: Der blinde Fleck liegt etwa 15° nasal (zur Nase hin) von der zentralen Netzhaut entfernt. Der blinde Fleck liegt ein Stück neben dem Zentrum des Sehens – also nicht dort, wo wir genau hinschauen, sondern etwas seitlich im Blickfeld.
- Größe: Der blinde Fleck ist etwa 1,5 bis 2 Millimeter groß. Das reicht aus, damit zum Beispiel ein kleiner Punkt auf dem Bildschirm verschwindet, wenn er genau in diesen Bereich fällt.